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Widerstand im Nationalsozialismus A-Z

Widerstand im Nationalsozialismus

Erich Auer

Erich Auer Geburtsdatum/-ort: 26. April 1902 in Hesserode bei Nordhausen

Todesdatum/-ort: 1. Juni 1978 (Ort nicht angegeben)

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes:
Erich Auer war ein deutscher Kommunist, Gewerkschafter und aktiver Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er setzte sich mutig für den Widerstand ein und trug dazu bei, die Ideologie des Nationalsozialismus zu bekämpfen.

Kurzbiografie:
Erich Auer wurde am 26. April 1902 in Hesserode bei Nordhausen geboren. Er entstammte einer Tischlerfamilie und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule eine Ausbildung als Drucker. Im Jahr 1916 trat er der Sozialistischen Arbeiter-Jugend bei und nahm im selben Jahr an der Osterkonferenz der oppositionellen Arbeiterjugend teil, bei der er Karl Liebknecht und andere bemerkenswerte Persönlichkeiten traf. Später wurde er Mitglied der Freien sozialistischen Jugend und trat 1920 der KJVD bei, die aus dieser Organisation hervorging. 1920 trat er auch der KPD bei. Von 1923 bis 1925 war Auer Leiter der KJVD-Bezirksleitung für Thüringen und wurde 1925 in das Zentralkomitee auf dem KJVD-Reichskongress gewählt. In den Jahren 1925 bis Anfang 1928 übte er die Funktion des Organisationsleiters des ZK des KJVD aus. Zudem war er bis Ende 1928 als Vertreter des KJVD Referent des Exekutivkomitees der Kommunistischen Jugend-Internationale (KJI) in Moskau.

Im Jahr 1926 heiratete Auer Judith Vallentin, mit der er eine Tochter namens Ruth hatte. Ab 1929 arbeitete er in der Gewerkschaftsabteilung des Zentralkomitees der KPD in Berlin. In den Jahren 1932 und 1933 war er Mitglied des Reichskomitees der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) und übernahm die Funktion des Agitpropsekretärs. Ende 1932 wurde er Gewerkschaftsredakteur der KPD-Zeitung Ruhr-Echo in Essen.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Auer 1933 als ZK-Instrukteur für die Region Danzig/Ostpreußen und später für das Ruhrgebiet eingesetzt. Im März 1934 wurde er in Berlin verhaftet und im Juli 1934 zu einer eineinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Drucker in der Deutschen Zentraldruckerei. Obwohl er 1937 erneut verhaftet wurde, kam er nach drei Monaten wieder frei. 1939 ließ er sich von seiner Frau Judith scheiden.

Am 1. März 1944 wurde Auer zum Strafbataillon 999 eingezogen, jedoch aufgrund einer schweren Erkrankung wurde er bald darauf aus dem Dienst entlassen. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus im Jahr 1945/46 übernahm Auer die Position des stellvertretenden Bürgermeisters in Berlin-Bohnsdorf. Von 1946 bis 1949 war er Bezirksstadtrat für allgemeine Verwaltung und Sozialwesen im Bezirk Treptow.

Im Jahr 1950 wurde Auer beschuldigt, sich 1941 gegenüber der Gestapo bereit erklärt zu haben, als Informant zu dienen und "politische Stimmungsberichte" zu verfassen. Als Folge davon wurde er von seinen politischen Ämtern in Berlin entbunden und als Kulturleiter in das VEG Groß-Lüsewitz in ländliche Gebiete versetzt. Anschließend war er bis 1967 als Kaderleiter am Institut für Pflanzenzüchtung der DDR-Akademie der Landwirtschaftswissenschaften tätig. Ab 1952 war er Mitglied des Bezirkssekretariats der FDGB-Gewerkschaft Wissenschaft in Rostock. Auer lebte zuletzt als angesehener Veteran seiner Partei in Groß Lüsewitz und erhielt im Dezember 1974 den Vaterländischen Verdienstorden in Silber als Anerkennung für seine Verdienste. Er verstarb am 1. Juni 1978, der genaue Ort seines Todes ist jedoch nicht bekanntgegeben worden.

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