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Widerstand im Nationalsozialismus A-Z

Widerstand im Nationalsozialismus

Anton Dey

Anton Dey Geburtsdatum/-ort: 21. Oktober 1892 in Mühlheim am Main

Todesdatum/-ort: 17. September 1973 in Mühlheim am Main

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes
Vor einer Landtagswahl im Volksstaat Hessen im Jahre 1932 griff Anton Dey (der Mitglied der SPD war) die Nationalsozialisten mit folgendem Flugblatt an:

Zitat: "So groß die Nazi-Fraktion auch in den Landtag einzog, so erbärmlich ist ihre politische und gesetzgeberische ‚Arbeit‘ gewesen. Nirgends der ernsthafte Wille, dem Volke zu helfen. Krakeel, Verleumdungen und Verdächtigungen waren der Ausdruck der ‚Tätigkeit‘ dieser Fraktion, der allein 3 Mann angehörten, die wegen Betrugs, Diebstahls und anderer Delikte vorbestraft waren."

Dadurch machte er sich natürlich in der immer mächtiger werdenden NSDAP keine Freunde. Die Folge dessen war eine Durchsuchung seines Hauses im Jahre 1933 und seine Entlassung aus allen öffentlichen Ämtern.

Kurzbiografie
Anton Dey wurde als Kind von Jakob Joseph, ein Geschäftsführer des Konsumvereins und Anna Maria Josephina, geborene Blümmel, einer Hausfrau am 21.10.1892 gebohren. Bereits mit 3 Jahren wurde er Halbwaise, da seine Mutter 25-jährig sehr früh verstarb. Er hatte zudem eine 1 Jahr jüngere Schwester namens Anna. 1911 trat er in die SPD ein und war zudem auch gewerkschaftlich sehr aktiv. In den Jahren von 1914 bis 1918 musste er auch am Ersten Weltkrieg teilnehmen, wurde dort sogar verwundet. 1920 wurde er schließlich Sekretär des SPD im Hessener Bezirk und arbeitete zudem für die Hessener Arbeiterwohlwahrt. Die Folge seines Flugblatt-Widerstandes (siehe oben) war zudem die Anordnung von polizeilicher "Schutzhaft", um ihn so mundtot zu machen. Trotzdem baute er eine illegale Parteiorganisation, welche auch mit dem SPD-Vorstand, welcher von Prag aus im Exil operierte, zusammenarbeitete. Seine Absicht war es, die Bevölkerung über Zeitungen über die wahren Machenschaften der NSDAP aufzuklären. Nebenher betrieb er zu dieser Zeit eine Mietwaschküche in Offenbach, um so Geld zu verdienen. 1936 wurde er wiederum verhaftet und auch wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2,5 Jahren Gefängnis verurteilt. 1938 erfolgte seine Entlassung, aber ständige Überwachung durch die Gestapo. Sein Haus wurde 1944 bei einem Bombenanfriff zerstört. Im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Stauffenberg-Attentat wurde auch Anton Dey erneut festgenommen und ins KZ nach Dachau verschleppt, wo er zwei Monate verbringen musste. Seine Befreiung durch die Amerikaner erfolgte schließlich am 26.03.1945 Aufgrund seines geleisteten Widerstandes setzten ihn die Amerikaner kommissarisch als Bürgermeister von Mühlheim ein. Bei der anschließenden ersten demokratischen Wahl wurde er von der Bevölkerung in diesem Amt bestätigt. Dieses Amt hielt er bis 1963 inne. Er war zudem viele Jahre Präsident des Hessischen und Deutschen Gemeindetages. Für seine Verdienste erhielt Anton Dey das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Freiherr-vom-Stein-Plakette sund auch die Silberne Ehrenplakette der Stadt Mühlheim. Er starb am 17.09.1973.

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