Startseite Personen A-Z Impressum
Widerstand im Nationalsozialismus A-Z

Widerstand im Nationalsozialismus

Hildegard Jadamowitz

Hildegard Jadamowitz Geburtsdatum/-ort: Hildegard Jadamowitz wurde am 12. Februar 1916 in Berlin-Neukölln geboren.

Todesdatum/-ort: Hildegard Jadamowitz wurde am 18. August 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes: Hildegard Jadamowitz war eine deutsche kommunistische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie beteiligte sich an Flugblattaktionen und Sabotageakten und half politisch Verfolgten, indem sie sie mit Geld, Lebensmitteln und Medikamenten versorgte. Im Frühjahr 1936 wurde sie unter dem Verdacht der Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet, musste aber mangels Beweisen nach neun Monaten in Untersuchungshaft freigesprochen werden. Über ihren Verlobten Werner Steinbrink erhielt sie Kontakt zu weiteren Widerstandsgruppen, insbesondere zur Uhrig-Römer Gruppe und zur Herbert-Baum-Gruppe. Am 18. Mai 1942 war sie am Brandanschlag auf die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten beteiligt. Am 22. Mai 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet und am 16. Juli mit mehreren anderen Mitgliedern der Gruppe um Herbert Baum vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode durch Enthaupten verurteilt.

Kurzbiografie: Hildegard Jadamowitz wurde am 12. Februar 1916 in Berlin-Neukölln geboren. Sie wuchs zusammen mit ihrer vier Jahre älteren Schwester Beatrice bei ihrer jüdischen Großmutter auf, da ihre Eltern sich nach ihrer Geburt getrennt hatten und ihre Mutter kurz darauf gestorben war. Nach dem Abschluss einer Neuköllner Schule, der heutigen Rütli-Schule, im Jahre 1929, in der sie drei Schulklassen übersprungen hatte, war sie lange Zeit arbeitslos. Sie trat als Fünfzehnjährige 1931 in den Kommunistischen Jugendverband ein.

Nach dem Tod ihrer Großmutter arbeitete sie ab 1933 als Fabrikarbeiterin und Verkäuferin. Sie besuchte Abendkurse, um sich als Sprechstundenhelferin ausbilden zu lassen. Ebenfalls ab 1933 war sie Mitglied der KPD-Betriebszelle in der Lorenz AG in Tempelhof. Ab 1935 wirkte sie in der illegalen „Internationalen Arbeiterhilfe“ in Berlin mit. Dort lernte sie ihren späteren Verlobten Werner Steinbrink kennen.

Nach ihrer Freilassung aus der Untersuchungshaft arbeitete sie als Arzthelferin und bereitete sich weitgehend autodidaktisch auf die Prüfung zur Röntgenassistentin vor. Sie nutzte ihre Anstellung, um politisch Verfolgten zu helfen, versorgte sie mit Geld, Lebensmitteln und Medikamenten und beteiligte sich an Sabotageakten.

Über ihren Verlobten Werner Steinbrinck erhielt sie Kontakt zu weiteren Widerstandsgruppen, insbesondere zur Uhrig-Römer Gruppe und zur Herbert-Baum-Gruppe. Am 18. Mai 1942 war sie am Brandanschlag auf die antisowjetische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies" im Berliner Lustgarten beteiligt. Am 22. Mai 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet und am 16. Juli mit mehreren anderen Mitgliedern der Gruppe um Herbert Baum vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode durch Enthaupten verurteilt. Am Morgen des 18. August 1942 wurde sie im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Hildegard Jadamowitz gilt als eine mutige und entschlossene Widerstandskämpferin, die trotz der Gefahr für ihr eigenes Leben und das ihrer Mitstreiter unbeirrt weiter gegen das nationalsozialistische Regime kämpfte. Sie setzte sich aktiv für politisch Verfolgte ein und beteiligte sich an Sabotageaktionen, um den Widerstand zu unterstützen. Ihr Widerstand endete tragisch mit ihrer Hinrichtung im Alter von nur 26 Jahren.

In Erinnerung an Hildegard Jadamowitz wurden in Berlin-Neukölln und in Berlin-Tegel Straßen nach ihr benannt. Ihre Geschichte ist auch Teil der Ausstellung "Erzwungene Wege" im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide.

Themenrelevantes

Hitler-Attentate - Geschichte für Kinder - Personen der Geschichte - Thomas Mann