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Widerstand im Nationalsozialismus

Franz Jägerstätter

Franz Jägerstätter Geburtsdatum/-ort: Franz Jägerstätter wurde am 20. Mai 1907 in St. Radegund, Oberösterreich geboren.

Todesdatum/-ort: Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 in Brandenburg-Görden hingerichtet.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes:
Franz Jägerstätter war ein österreichischer Landwirt und Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg. Er wurde wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und hingerichtet. Jägerstätter wurde für seine Verweigerung der nationalsozialistischen Ideologie und für seine Treue zur katholischen Kirche bekannt. Er wird seit 2007 in der römisch-katholischen Kirche als Seliger verehrt.

Kurzbiografie:
Franz Jägerstätter wurde als uneheliches Kind seiner Mutter Rosalia Huber und seines leiblichen Vaters Franz Bachmeier am 20. Mai 1907 in St. Radegund geboren. Seine Eltern waren arm und konnten ihn nicht großziehen. Daher wuchs er bei seiner mütterlichen Großmutter auf, bevor er 1916 zu seinen Großeltern Bachmeier auf den Hof seines gefallenen Vaters kam. 1917 adoptierte ihn Heinrich Jägerstätter, der Ehemann seiner Mutter, und Franz trug ab diesem Zeitpunkt den Namen Franz Jägerstätter.

Franz arbeitete als Bergarbeiter in Eisenerz, kaufte sich ein Motorrad und erbte nach dem Tod seines Stiefvaters den Bauernhof in St. Radegund. 1936 heiratete er Franziska Schwaninger, mit der er drei Töchter hatte. Nach seiner Hochzeit wurde Franz Jägerstätter durch die Frömmigkeit seiner Frau religiöser und begann, sich intensiv mit der katholischen Lehre zu beschäftigen.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde Jägerstätter eingezogen, weigerte sich jedoch, in den Krieg zu ziehen, da er der nationalsozialistischen Ideologie ablehnend gegenüberstand und seine Treue zur katholischen Kirche höher als seine Pflicht als Soldat ansah. Trotz massiver Einschüchterungen durch die NS-Behörden und seiner eigenen Familie blieb Jägerstätter bei seiner Entscheidung und wurde schließlich wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg-Görden hingerichtet.

Nach dem Krieg wurde Jägerstätters Haltung und Verhalten als Widerstandskämpfer anerkannt, und er wurde für seine Treue zur katholischen Kirche und seinen Glauben an die universelle Brüderlichkeit aller Menschen bekannt. 2007 wurde er von der römisch-katholischen Kirche als Seliger verehrt.

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