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Widerstand im Nationalsozialismus

Kurt Bachmann

Kurt Bachmann Geburtsdatum/-ort: Kurt Bachmann wurde am 22. Juni 1909 in Düren, Deutschland, geboren.

Todesdatum/-ort: Kurt Bachmann verstarb am 23. Februar 1997 in Köln, Deutschland.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes: Kurt Bachmann war ein deutscher kommunistischer Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde 1932 Mitglied der KPD und arbeitete illegal für die KPD in Köln von 1933 bis 1935, wobei er Flugblätter verteilte. Zusammen mit Otto Kropp und Ulrich Osche baute er 1935 die von der Gestapo mehrfach zerschlagene Kölner KPD-Bezirksorganisation wieder auf und nutzte dabei seinen Firmenwagen, um illegale Schriften aus dem Neusser Hafen abzuholen und zu verbreiten. Bachmann war ein aktives Mitglied der illegalen KPD-Leitung in Toulouse während des Zweiten Weltkriegs. 1942 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo seine jüdische Frau ermordet wurde. Bachmann überlebte und wurde in verschiedene Konzentrationslager verschleppt, zuletzt nach Buchenwald, wo er Anschluss an die KPD fand.

Kurzbiografie: Kurt Bachmann wurde am 22. Juni 1909 in Düren als Sohn des kaufmännischen Angestellten und Sozialdemokraten Max Bachmann und seiner Frau Elfriede Bachmann geboren. Er war jüdischer Herkunft und erlernte das Gerberhandwerk. 1929 trat er der KPD-nahen Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) bei und 1932 der KPD selbst.

In den Jahren 1933 bis 1935 arbeitete Bachmann illegal für die KPD in Köln und verteilte Flugblätter. Zusammen mit Otto Kropp und Ulrich Osche baute er 1935 die von der Gestapo mehrfach zerschlagene Kölner KPD-Bezirksorganisation wieder auf und nutzte dabei seinen Firmenwagen, um illegale Schriften aus dem Neusser Hafen abzuholen und zu verbreiten. Kropp wurde 1936 verhaftet und 1937 hingerichtet, ohne Bachmann zu verraten.

1938 ging Bachmann zusammen mit seiner ebenfalls jüdischen Frau Alice Bachmann, geb. Wertheim, für seine Firma nach Frankreich, wo er nach Kriegsausbruch 1939 interniert wurde. Er war Mitglied der illegalen KPD-Leitung in Toulouse. 1940 widersetzte er sich einer auf Walter Ulbricht zurückgehenden Anordnung, sich freiwillig bei der Gestapo zu melden und nach Deutschland bringen zu lassen.

1942 wurde Bachmann verhaftet und kam mit seiner Frau Alice in einen Konzentrationslager. Nach einem Jahr gelang ihnen die Flucht und sie tauchten unter. Bachmann arbeitete in der Folgezeit unter anderem als Übersetzer und Dolmetscher für die US-Armee und das britische Kriegsministerium.

Nach dem Krieg kehrte Bachmann nach Österreich zurück und engagierte sich politisch. Er war Mitglied der SPÖ und wurde 1949 in den Nationalrat gewählt. Später war er auch Mitglied des Bundesrates.

Bachmann war jedoch nicht nur politisch aktiv, sondern auch literarisch. Er schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Hörspiele. Sein bekanntestes Werk ist der Roman "Der Fall Franza", der 1958 erschien. Darin beschreibt er das Leben und Sterben einer jungen Frau, die von ihrem Freund ermordet wird. Der Roman gilt als eines der wichtigsten Werke der österreichischen Nachkriegsliteratur.

Bachmann erhielt für sein literarisches Schaffen zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Großen Österreichischen Staatspreis. Er starb 1973 in Wien. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller Österreichs des 20. Jahrhunderts.

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