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Widerstand im Nationalsozialismus

Rudolf Jacobs

Rudolf Jacobs Geburtsdatum/-ort: Rudolf Heinrich Otto Max Jacobs wurde am 26. Juli 1914 in Bremen, Deutschland geboren.

Todesdatum/-ort: Rudolf Jacobs starb am 3. November 1944 bei einem Überfall auf eine Kaserne in Sarzana, Italien.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes: Rudolf Jacobs war ein deutscher Seeoffizier und Bauingenieur, der während des Zweiten Weltkriegs in Italien stationiert war. Er engagierte sich für die Belange der Zivilbevölkerung und sorgte unter anderem dafür, dass auf dem Schwarzmarkt beschlagnahmte Lebensmittel zu Festpreisen verkauft wurden. Als er die von deutschen Besatzungstruppen begangenen Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung verurteilte und seine Familie nach Luftangriffen auf Hamburg verlor, desertierte er 1943 und schloss sich den italienischen Partisanen an. Er kämpfte in der Garibaldi-Brigade „Ugo Muccini“ und zeichnete sich im Kampf gegen deutsche und italienische faschistische Soldaten aus.

Kurzbiografie: Rudolf Jacobs wurde am 26. Juli 1914 in Bremen, Deutschland geboren. Nach dem Abitur am Bremer Real-Gymnasium trat er 1932 in die Handelsmarine ein und machte bis 1938 sein Offizierspatent. 1936 heiratete er und zog mit seiner Familie nach Hamburg. Ab 1938 studierte er Bauingenieurwesen in Bremen sowie Architektur in Hannover und Braunschweig. 1939 wurde er zum Kriegsdienst rekrutiert und zunächst in Hamburg-Altona stationiert. Später wurde er bei der Bauplanung des Westwalls eingesetzt. Er erhielt jedoch eine Freistellung zum Abschluss seines Technikstudiums und legte 1940 erfolgreich die Ingenieurprüfung ab.

1942 kam er zur Kriegsmarine und wurde im Herbst 1943 im Range eines Kapitänleutnants zum Ingenieurskorps der Kriegsmarine nach La Spezia in der norditalienischen Region Ligurien versetzt, wo er als leitender Offizier für den Festungsbau verantwortlich wurde. In Italien setzte Jacobs sich für die Rechte der Zivilbevölkerung ein und sorgte unter anderem dafür, dass auf dem Schwarzmarkt beschlagnahmte Lebensmittel zu Festpreisen verkauft wurden. Außerdem beschaffte er auf Kosten der Wehrmacht Nahrungsmittel für die Bevölkerung.

Als 1943 seine Frau und seine zwei Söhne nach Luftangriffen auf Hamburg irrtümlich für tot erklärt wurden, desertierten Jacobs und sein Adjutant Johann Fritz und schlossen sich den Partisanen der Garibaldi-Brigade „Ugo Muccini“ an. Am 3. Oktober 1944 zeichnete er sich im Kampf gegen deutsche und italienische faschistische Soldaten aus. Danach erhielt er den Tarnnamen „Primo“ („Erster“). Eine weitere Aktion wurde von Rudolf Jacobs am 3. November geleitet. Er und seine Mitstreiter griffen in der nahe bei La Spezia gelegenen Kleinstadt Sarzana ein Hotel an, das als Kaserne benutzt wurde. Der Überraschungsangriff misslang und Jacobs wurde getötet. Er hinterließ seine Frau und seine beiden Söhne, die zu diesem Zeitpunkt bereits im Krieg gestorben waren.

Obwohl Jacobs während des Zweiten Weltkriegs für die deutsche Kriegsmarine gedient hatte, wandte er sich gegen das nationalsozialistische Regime und setzte sich für die Rechte der italienischen Zivilbevölkerung ein. Seine Desertion und sein Beitritt zu den Partisanen waren ein mutiger Akt des Widerstands gegen die Nazi-Herrschaft.

In Italien wird Jacobs als Held verehrt und seine Taten werden noch heute von vielen Menschen geschätzt. Sein Vermächtnis lebt in der Erinnerung an seinen Mut und seine Entschlossenheit fort, sich gegen Unterdrückung und Tyrannei zu erheben.

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