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Widerstand im Nationalsozialismus A-Z

Widerstand im Nationalsozialismus

Friedrich Gustav Jaeger

Friedrich Gustav Jaeger Geburtsdatum/-ort: Friedrich Gustav Jaeger wurde am 25. September 1895 in Kirchberg an der Jagst geboren.

Todesdatum/-ort: Friedrich Gustav Jaeger wurde am 21. August 1944 im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes:
Friedrich Gustav Jaeger war ein deutscher Offizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 gegen den Nationalsozialismus. Er knüpfte seit 1939 Kontakte zu Angehörigen des Widerstands innerhalb der Wehrmacht wie Hans Oster, Friedrich Olbricht und Ludwig Beck. Er stimmte zögernd den Attentatsplänen auf Adolf Hitler zu und war für die Aburteilung Hitlers vor einem Gericht. Am 20. Juli 1944 war Jaeger Kommandeur der Panzerersatztruppen im Wehrkreis II (Stettin) im Wehrkreis XXI (Posen) in Kalisch. Nach dem Attentat erhielt er von Claus Schenk von Stauffenberg den Befehl zur Verhaftung eines SS-Oberführers. Außerdem sollte er Joseph Goebbels festnehmen und den Rundfunksender in der Masurenallee besetzen. Nachdem bekannt wurde, dass Hitler das Attentat überlebt hatte, verweigerten die Jaeger unterstellten Soldaten jedoch den Befehl. Jaeger selbst wurde im Laufe des 20. Juli von der Gestapo verhaftet.

Kurzbiografie: Friedrich Gustav Jaeger absolvierte zu Beginn des Ersten Weltkrieges das Notabitur und trat als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 in Stuttgart ein. Während des Krieges wurde er in Flandern, Frankreich und an der Isonzofront eingesetzt und wurde dabei sechsmal verwundet und mehrfach ausgezeichnet. Am 23. Februar 1918 heiratete er Marie-Elisabeth Schlee. Nach Kriegsende studierte er in Tettnang Agrarwirtschaft, 1919 wurde sein einziger Sohn Krafft Werner Jaeger geboren. Im selben Jahr wurde Jaeger Mitglied der Deutschen Arbeiterpartei, die sich 1920 in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannte. Obwohl er ein führendes Mitglied im Münchener Freikorps Oberland war, verweigerte Jaeger 1920 die Teilnahme am Kapp-Putsch und trat aus der NSDAP aus. In den folgenden Jahren wurde Jaeger ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. 1934 bemühte er sich um seine Reaktivierung für die Reichswehr, um einer Verwendung als Adjutant des Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten zu entgehen, und wurde im Oktober als Hauptmann in das Infanterie-Regiment 29 aufgenommen. 1936 wurde er zum Major befördert. 1938 nahm Jaeger nach der Sudetenkrise am Einmarsch deutscher Truppen in die sudetendeutschen Gebiete der Tschechoslowakei teil. Bei Kriegsbeginn nahm er am Überfall auf Polen teil und 1940 am Frankreichfeldzug. Im darauffolgenden Jahr kämpfte er im Russlandfeldzug und wurde in der Schlacht um Stalingrad verwundet. Nach einer Erkrankung an Fleckfieber wurde er nach Lublin ausgeflogen.

1943 stimmte Jaeger zögernd den Attentatsplänen auf Adolf Hitler zu, da er aus christlicher Überzeugung für die Aburteilung Hitlers vor einem Gericht war. Nach einer Anzeige wurde sein Sohn verhaftet und des versuchten Verrats und der Verleitung eines Kameraden zum militärischen Ungehorsam angeklagt. Obwohl es an Beweisen mangelte, wurde Jaegers Sohn zur Wiederherstellung seiner Ehre an die Front kommandiert.

Am 20. Juli 1944 war Jaeger Kommandeur der Panzerersatztruppen im Wehrkreis II (Stettin) im Wehrkreis XXI (Posen) in Kalisch. Nach dem Attentat erhielt er von Claus Schenk von Stauffenberg den Befehl zur Verhaftung eines SS-Oberführers. Außerdem sollte er Joseph Goebbels festnehmen und den Rundfunksender in der Masurenallee besetzen. Nachdem bekannt wurde, dass Hitler das Attentat überlebt hatte, verweigerten die Jaeger unterstellten Soldaten jedoch den Befehl. Jaeger selbst wurde im Laufe des 20. Juli von der Gestapo verhaftet. Sein Sohn wurde ebenfalls verhaftet und aus einem italienischen Lazarett in ein Gestapo-Gefängnis nach Berlin gebracht.

Am 21. August 1944 wurde Jaeger gemeinsam mit anderen Verschwörern des 20. Juli im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sein Sohn überlebte den Krieg und arbeitete später als Historiker.

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